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    Kasuar© Foto: Tourism & Events Queensland / Reuben Nutt

    Kasuar - der gefährlichste Vogel der Welt?!

    Gefährlich oder nicht?

    von Friederike Marohn
     

    Er kann bis zu 1,80 m groß werden, wiegt zwischen 38 und 47 kg und fällt durch seinen helmartigen mit Horngewebe überzogenen Auswuchs auf dem Kopf auf, der Kasuar.

    In Australien ist er ausschließlich im tropischen Queensland zu finden. Einige leben im tiefen Daintree Regenwald, andere am Rande des Waldes, wo sie den Bewohnern Australiens sehr nahekommen. Immer auf der Suche nach frischen Früchten und ab und an auch Frösche oder Schlangen.

    Erkennen kann man den straußartigen Vogel leicht, da seine Merkmale wie das markante Horn, die schillernd blaue Farbe seines Kopfs und Halses und der leicht angsteinflößende Blick nicht auf viele Tiere Australiens zutreffen. Wenn der Kasuar gesehen wird, dann ist er meist allein unterwegs. Ausnahmen gelten in der Brutzeit, in der sich das Männchen und das Weibchen zusammenfinden. Das Weibchen legt dann 3-5 Eier und verlässt das Nest. Für die nächsten 11 Monate ist nun das Männchen für die jungen Vögel zuständig.

    © Fotos: Tourism & Events Queensland / Steve Strike
     

    Die Rolle der Mutter ist bei diesem Lebewesen eher untergeordneter Natur. Dennoch ist ein Kasuar Weibchen mit einer Höhe von 1,80 m deutlich größer als ihr männliches Pendant, der nur 1,50 m groß wird. Fliegen können sie, wie auch ihre Verwandten (Strauß, Emu etc.) nicht, ihre kaum noch vorhandenen Flügel dienen keinem großen Nutzen mehr.

    Solange sie ihren Nachwuchs nicht beschützen müssen, leben die Vögel sehr zurückgezogen und halten sich vom Menschen fern. Am ehesten sieht man die Vögel leider tot, an schnell befahrenen Straßen, da trotz Warnschilder viele Vögel überfahren werden. Was nach und nach zu einer Bedrohung der Art führt. Studien zufolge existieren mittlerweile nur noch rund 1500 Exemplare im Norden Australiens.

    Warum gilt dieser Vogel als so gefährlich?

    Rein äußerlich lässt sich das durchaus vermuten. Sie sind groß, haben Krallen und können schon mal kräftig damit zutreten. Meist treten solche Vorfälle auf, wenn er sich vom Menschen bedroht fühlt.
    Der Kasuar an sich hat in seinem Lebensraum keine natürlichen Feinde. Allerhöchstens verwilderte Hunde können Jungvögeln gefährlich werden.

    Der größte Feind ist und bliebt der Mensch. Kommen Menschen ihm zu nahe kann, kann es besonders in der Brutzeit zu Verletzungen und Knochenbrüchen kommen. Nur ein Fall von 1926 ist bekannt, bei dem ein Mensch durch einen Kasuarangriff gestorben ist und dies auch nur aus Notwehr seitens des Vogels. Sein Aussehen, die Gerüchte und Videos über angebliche Angriffe machen den Vogel gefährlicher und angsteinflößender als er ist. Am liebsten hat er seine Ruhe, während er durchs Dickicht von Queenslands Regenwald streift.

    Das Gegenteil ist der Fall

    Immer mehr wird der Lebensraum der Kasuare bedroht. Straßennetze werden ausgeweitet, Häuser werden gebaut und das Zuhause für die 1500 Exemplare schrumpft mehr und mehr.
    Dazu kommt noch, dass Kasuare von Natur aus sehr territorial sind. Bis neuer Lebensraum für eine Aufrechterhaltung der Art geschaffen werden kann, vergeht viel Zeit. Zeit die diese Vögel nicht haben.

    © Fotos: Tourism & Events Queensland
     

    Ein weiteres Problem sind erneut die Menschen. Die Kasuare, die näher an einer Stadt leben, werden von Bewohnern gefüttert und werden so an den Menschen gewöhnt. Genau das erhöht die Gefahr für potenzielle Autounfälle und Hundeattacken in Zusammenhang mit dem seltenen Vogel.

    Außerdem spielen Kasuare im tropischen Queensland eine bedeutende Rolle. Dadurch, dass sie sich fast ausschließlich von Früchten ernähren, werden die Samen, die nicht verdaut werden, wieder ausgeschieden. Sie sind die natürlichsten und effizientesten Samenverteiler in Australien, denn selbst die Erdanziehung kann dies nicht besser. Zwar gibt es andere Tiere, deren Hauptnahrungs­mittel ebenfalls Früchte sind, jedoch tragen die Bäume in der Region so große Früchte, die nur die Kasuare fressen. Somit kann durch den Vogel, als Samentransporter der Bäume, die natürliche Flora im Norden Queensland erhalten werden.

    Was kann man tun?

    Wichtig ist, besonders in der tropischen Region von Queensland, Warnschilder auch als solche wahrzunehmen (siehe Fotos unten). Gerade bei kurvigen Straßen muss man kontrollierter und wachsamer fahren, sodass Kollisionen mit dem Kasuar verhindert werden. Meist verstecken sich diese schnell im Dickicht des Regenwalds, wenn sie ungewöhnliche Geräusche wahrnehmen. Falls ihr dennoch einen solchen am Straßenrand seht, fahrt langsam und mit Abstand an ihm vorbei und lasst die Fenster geschlossen.

    © Fotos: Tourism & Events Queensland; Stefanie Stadon

     
    Der Schnabel von einem Kasuar ist hart und spitz und ein Angriff mit diesem kann zu fiesen Blutergüssen und Platzwunden führen. Einige Angriffe können nicht verhindert werden, wenn Touristen, immer auf der Suche nach Attraktionen, ihr Fenster herunterlassen und versuchen so nah wie möglich an den Vogel heranzukommen, um einen möglichst guten Schnappschuss von ihm zu bekommen. Genauso wenig sollte man ihn füttern oder ins als Streicheltier sehen.

    Zwar verleitet seine Gestalt dazu, ihn als potenziell gefährlichen Vogel wahrzunehmen, jedoch verhält es sich beim Kasuar nicht anders als bei anderen frei lebenden Tieren. Wer etwas Fremdes wie den Menschen nicht kennt, sieht sie erst einmal als potenzielle Gefahr und wenn sie können, verschwinden sie schnell. Wenn das nicht mehr geht, weil der Mensch immer näher kommt, um ein noch besseres Foto zu schießen, muss auch ein Kasuar sich dementsprechend schützen.

     

     © Foto: Tourism & Events Queensland / Reuben Nutt, Steve Strike; Stefanie Stadon

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