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Auto oder Bus - wie reise ich durch Australien?

von Sabine Hopf

 

Verliebt? Glücklich? Für wen die Welt zu zweit ausreicht, erlebt mit dem eigenen Wagen eine Traumreise. Die Vorteile liegen auf der Hand: Unabhängigkeit und grenzenlose Möglichkeiten, bis in den letzten Winkel Australiens vorzudringen. Wer denkt da schon an Nachteile?

Aber auch über Nachteile sollte man nachdenken, wenn die Reise zur Traumreise werden soll.
Ich möchte keinem Pärchen von einem eigenen Wagen abraten, sondern mit dem unten Aufgeführten zum Nachdenken anregen.

 

an der Great Ocean Road© Foto: Tourism Victoria

Nachteil 1

Nicht jeder Mann ist ein "geborener Mechaniker" - und nicht jede Frau. Ein so großes Land wie Australien reizt zu Exkursionen in die noch so entlegenen Winkel. Die AAA (australischer ADAC) kann endlos klagen über Touristen, die sich im einsamen Outback festgefahren haben und unzureichend vorbereitet und ausgerüstet waren.

Die Gründe sind unterschiedlich: streikender Motor, im Sand eingegrabene Räder, Entfernung zur nächsten Tankstelle falsch eingeschätzt, vergessen Wasser nachzufüllen, Motor überhitzt ... und ... und .... Beim Fahren auf Sand- und Schotterpisten im Outback mit Tages­temperaturen um 40 Grad stößt jeder europäische "Asphaltfahrer" schnell an Grenzen, auch wenn er sie nicht wahrhaben möchte.

Auch im Zeitalter von Internet und Handy ist das Outback außerhalb der Orte immer noch so einsam und grenzenlos wie vor 100 Jahren. Ein Handy hilft bei einer Panne nicht weiter, denn Empfang gibt es außerhalb von Ortschaften nicht. So hat man zum Beispiel bereits 100 Meter nach dem Ortsende von Alice Springs keinen Empfang mehr und weit und breit gibt es keine Telefonzelle. Da heißt es nur,  beim Auto warten (ein ungeschriebenes Gesetz in Australien!!) und hoffen, dass jemand vorbei fährt und anhält.
 

DAS HEISST:

Wer sich nicht scheut, auch bei 40 Grad im Schatten wo kein Schatten ist, einen Reifen zu wechseln; wer seine Schwächen auf Sand- und Schotterpisten realistisch einschätzen kann und ein wenig Kenntnisse in Automechanik besitzt, der hat im eigenen Auto viel Spaß.

Nachteil 2

Ein Auto macht einsam! Nie habe ich auf Australienreisen so wenig Kontakt zu anderen Menschen gehabt wie bei meinen Reisen im eigenen Wagen. Pärchen mieten Doppelzimmer - Pärchen sitzen alleine im Auto. Gelegenheiten zum Gespräch und Erfahrungsaustausch mit Anderen gibt es so gut wie nie. Selbst an interessanten Sehenswürdigkeiten wie einem Wasserfall in Queensland oder einer Aborigine-Höhlenzeichnung im Northern Territory ist der eigene PKW oft der einzige auf dem weitläufigen Parkplatz. Die besten Anekdoten über das Land und die Menschen erfährt man von ortskundigen Tour-Guides und nicht aus dem Reiseführer. Reiseerfahrungen und Tipps erhält man von anderen Reisenden und nicht vom Kassierer an der Tankstelle oder der Rezeptionistin im Motel, den Personen, zu denen man bei Autoreisen oft den einzigen Kontakt hat.
 

DAS HEISST:

Ist man sicher, der Partner wird auch bei 24-Stunden-Daueranwesenheit nicht zur Nervensäge; die Informationen im Reiseführer reichen völlig aus und der Kontakt zu anderen Menschen ist nicht so wichtig, dann ist man als Pärchen im Mietwagen goldrichtig.

Alternativen

Wie in den USA ist auch in Australien das Mieten eines Pkws nicht billig. Die Benzinpreise liegen etwas unter den unseren, so preiswert wie in den Staaten ist es jedoch nicht. Dafür sind die Entfernungen zwischen den einzelnen interessanten Plätzen enorm und da kommen schnell ein paar Tausender für Benzinkosten zusammen.

Warum also nicht mit dem Gedanken spielen, die Reise entweder ganz und gar mit dem Bus oder einer Kombination aus Bus, Bahn und Flugzeug zu planen?
 

Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • Ausgeruht und entspannt kommt man an der jeweiligen Etappe an.
  • Bus- und Bahnstationen liegen immer im Stadtzentrum. Man ist also gleich ohne langes Suchen "mittendrin". Die meisten Backpacker-Hostel und auch einige Hotels bieten einen Abholservice bei Ankunft.
  • In der Tourist-Office kann man überall interessante Touren zu den Sehenswürdigkeiten, Nationalparks, Inseln etc. buchen. Kein Suchen, kein Verfahren. Man wird herumkutschiert, gut unterhalten, mit Snacks versorgt, erhält interessante Einblicke durch ortskundige Tour-Guides und lernt andere Traveller kennen.

 

Erfahrungs-Tipp:

Auch bei den glücklichsten Paaren kann es zum Streit kommen. Die Frage: "Was passiert dann mit unserem Wagen?" sollte nicht außer Acht gelassen und VOR Reiseantritt besprochen werden.
Es ist gar nicht so ungewöhnlich, allein herumreisenden "Pärchen-Hälften" zu begegnen, die melancholisch äußern "Mein Freund/Partner/Ehemann ist jetzt alleine mit unserem Auto unterwegs, nachdem wir uns gestritten haben."

 

Links zur Fortbewegung:

© Foto: Tourism Victoria; THL (ganz oben)

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Reisebine
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10707 Berlin
Tel:  030 - 889 177 10   (11-18 Uhr)

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