Wie ist das mit den sanitären Anlagen in Hostels?
"Ich brauche mein eigenes Bad" ist wohl die Aussage, die die meisten Reisenden äußern, wenn man ihnen als günstige Übernachtungsalternative ein Hostel vorschlägt. Doch Hostel und ein eigenes Bad schließen sich nicht grundsätzlich aus.
Interessant zu wissen ist, dass Doppelzimmer und Schlafsäle in Hostels schon seit vielen Jahren mit und ohne Bad angeboten werden, wobei man bei Schlafsälen gut darauf verzichten kann. Aber dazu unten mehr.
Je nach "Bauart" des Hostels (mehr Infos dazu unter → Hostel-Arten) werden Schlafsäle, Doppel- und Familienzimmer vornehmlich dann mit eigenem Bad angeboten, wenn sie z.B. in einem ehemaligen Motel oder Bürogebäude liegen und mit Gemeinschaftsbädern und -toiletten auf dem Flur, wenn sie in ehemaligen Einfamilienhäusern, in Pubs und auf Farmen untergebracht sind.
Natürlich gibt es auch hier Mischformen.
Doppelzimmer mit oder ohne Bad
Ein Doppel-, Einzel- oder Familienzimmer mit eigenem Bad ist praktisch und besonders für Reisende interessant, die bei der Übernachtung sparen möchten. Wer jedoch richtig sparen möchte, sollte sich für ein Zimmer mit Gemeinschaftsbädern (siehe weiter unten) entscheiden.
Warum? Weil in guten und beliebten Hostels die Preise für Zimmer mit Bad nur geringfügig preiswerter sind, als in einfachen Motels und Hotels. Ausnahmen bilden hier die großen Städte wie Sydney, Melbourne und Brisbane oder Hostels in Strandlage, Nationalparks und anderen sehenswerten Orten. Auf dem Land oder in Kleinstädten jedoch kann ein älteres Motel etwas außerhalb des Ortes sogar preiswerter sein.
Wer also ein Zimmer mit Bad in einem Hostel buchen möchte, sollte dies nur tun, wenn er/sie wirklich an den besonderen Annehmlichkeiten eines Hostels wie den Gemeinschaftseinrichtungen, den großen Küchen und der Gesellschaft anderer Reisender interessiert ist - ansonsten spart man im Endeffekt wenig.
Wie sehen die Bäder in Hostels aus? Unten links seht ihr das Bad vom → YHA in Sydney The Rocks und rechts das vom → YHA Brisbane.
® Fotos: Reisebine
Schlafsaal mit oder ohne Bad
Unserer Meinung nach macht ein Bad im Schlafsaal wenig Sinn. Vielleicht hört es sich verlockend an, ein eigenes Bad im Schlafsaal zu haben, doch sollte man bedenken, dass es bei 4 oder sogar mehr Personen pro Schlafsaal zu extrem langen Wartezeiten kommen kann, wenn jeder ausgiebig duscht, sich die Haare wäscht und föhnt und intensiv Körperpflege betreibt. Unangenehm ist auch, dass oftmals die Toilette in das Bad integriert ist.
In gemischten Schlafsälen mit vielen männlichen Mitbewohnern ist diese Situation vermutlich weniger problematisch als in reinen Mädchenschlafsälen, wo wir schon von Wartezeiten von bis zu 3 Stunden gehört haben.
Werden Schlafsäle mit Gemeinschaftswaschräumen angeboten, hat man diese Probleme nicht. Daher ist diese Variation vorzuziehen, denn es gibt sie fast immer in ausreichender Zahl.
Gemeinschaftsbäder
Besonders in Hostels in größeren Städten gibt es Duschräume, wie man sie von Campingplätzen, Schwimmhallen und Sportplätzen kennt. Mehrere separat abgeteilte Duschen mit Vorhang und/oder Tür zum Abschließen sowie Waschbecken mit Spiegel. Die Toiletten sind meist separat.
In den meisten Fällen sind sie sauber, manche werden sogar mehrmals täglich gereinigt (vor allem in YHA-Hostels).
® Fotos: Reisebine
Einzelne Gemeinschaftsbadezimmer
Wie ein Übernachtungsgast bei Freunden, so fühlt man sich in Hostels, die anstatt großer Duschräume mehrere kleine Badezimmer anbieten. Man findet sie vor allem in Hostels, die in ehemaligen Einfamilienhäusern untergebracht sind. Es gibt eine Dusche, ein Waschbecken und manchmal auch eine Toilette. Hinter sich kann man abschließen und hat so die nötige Privatsphäre.
Die Anzahl der Gemeinschaftsbadezimmer ist in den meisten Hostels ausreichend, sodass man zu jeder Tageszeit irgendwo auf dem Gelände ein freies Badezimmer finden kann.